Man mag es nicht so recht glauben, aber ich falle ja unter die Kategorie der Neulenker. Das liegt jetzt nicht an meinem unglaublich jungen Alter (schön wärs!) sondern daran, dass ich meinen Führerschein im Januar 2013 gemacht habe. Es war der wohl schneereichste Tag im ganzen neuen Jahr und ich hatte so etwas schon geahnt, als ich im Dezember 2012 im Strassenverkehrsamt Winterthur einkehrte, um mit meiner Fahrlehrerin den Termin für meine praktische Prüfung zu fixieren. Typisch Murphys Law. Wenn Schnee kommt, kommt grad ganz viel Schnee.
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An jenem Freitagmorgen war ich derart aufgeregt, dass ich in der Probeprüfung bei meiner Fahrlehrerin so ziemlich jeden Move in den Sand setzte. Die gefühlten 50cm Neuschnee auf dem Eis, das sich "Strasse" nannte, machten das ganze nicht unbedingt einfacher und so nahm ich schliesslich ohne grossen Mut neben meinem Fahrlehrer platz. Nach einiger Überlegung dann doch auf dem Fahrersitz. Als er dann sagte "mer chönd jetzt loslegge, ich wünsch Ihne e gueti Fahrt!" war meine ganz und gar unaufgeregte Antwort: "Ich Ihnä au!". Ein bisschen wie am Flughafen, wo man am Check-In steht, die Dame (oder der Herr) einem "Ich wünsch Ihnä en schöne Flug!" wünscht und man immer fröhlich (!) antwortet "Gliichfalls, merci."
Jetzt kommt ja in den nächsten Tagen wieder Schnee herunter - juheee wie ich mich gar nicht freue. Also Schnee ist prinzipiell schon eine schöne Sache, ausser man muss Schnee schippen, um mit dem Auto aus der Einfahrt zu kommen. Und wenn man darauf fahren soll. Mein Auto trägt seit einigen Tagen ihre (!) Winterkollektion. Doch das macht mich hinter dem Lenkrad mässig ruhiger. Jetzt ist es ja auch ständig dunkel beim Autofahren. Und keiner kann sich vorstellen, wie peinlich es für einen Neulenker ist, wenn man auf einer 15 minütigen Autofahrt 3 Mal licht-angehupt wird, weil man das Fernlicht vor lauter Konzentration (und vielleicht auch wegen der zu lauten Musik...) so lange anbehält, bis das entgegenkommende Fahrzeug auf gleicher Höhe ist (sorry, liebe Autofahrer heute früh...). Ich habe da ja noch Stunden später ein schlechtes Gewissen, während der Lichthuper vermutlich schon lange in der Kaffeepause in seinem Job rumsteht und keinen Gedanken daran verschwendet, wer ihn da geblendet hat.
In der Medienwirkungsforschung heisst es, dass gewisse Dinge aus den Medien unter gewissen Umständen auf die Menschen abfärben können. Die Filme "Taxi 1-3"http://www.imdb.com/title/tt0152930/ habe ich sicher 10 Mal pro Film gesehen, und so auch Emilien:s tragisch komische Versuche, seinen Führerschein endlich zu bekommen. Gottseidank hat das nicht auf mich abgefärbt. Auch nicht die vielen Folgen "Horst Schlämmer macht Führerschein" auf Youtube http://www.youtube.com/watch?v=_G6J2TTySPg. Dank Hape K. wusste ich, was mich an der Prüfung erwartet. Ich habe aber handkehrum im Primarschulalter auch jede Knight Rider Folge geschaut, die mir in die Finger kam, und dennoch fahre ich so gar nicht wie Michael Knight. Naja doch, auf eine gewisse Weise hat vielleicht doch etwas abgefärbt.
Mein Auto ist auch schwarz. Und es hat einen Namen. Aber mit meiner Uhr spreche ich also noch nicht.
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