Vor einigen Wochen wühlte ich in den unendlichen Weiten des Internet nach vielversprechendem neuen Serienstoff für die Zeit, bevor einige meiner liebsten Serien im Frühling fortgesetzt werden. Da stiess ich auf einen alten Bekannten. Vor vielen Jahren war James Spader ganz weit oben auf der Liste meiner Lieblingsschauspieler. Lang lang ist's her und ich hatte ihn aus den Augen verloren. Aber nun ist er mit etwas Neuem zurück, und ich würde die folgende Serie nicht nur um Seinetwillen anpreisen, ganz sicher nicht. Aber er trägt ganz fest dazu bei, dass die Serie das ist, was sie ist. Und weil man im Internet bisher nur Bruchstücke von Reviews einzelner Folgen findet (und es die Serie ja auch nicht so lange gibt), habe ich beschlossen, ein paar Eindrücke dazu niederzuschreiben. Als Probierhäppchen für alle die, die noch nie etwas von "The Blacklist" gehört haben, oder (wie ich oft) noch schwanken, ob sie einer Serie eine Chance geben sollen. Vorab: Man sollte.
Ich hatte die Serie ganz kurz im Review vom letzten Samstag angeteasert, und weil es mir keine Ruhe lässt und ich immer glücklicher darüber bin, ihr eine Chance gegeben zu haben, hier mein "Jetzt schau dir das mal an" dazu. Ohne zu spoilern, versprochen.
*******************THE BLACKLIST******************
Jahr: läuft seit 2013
Staffeln: bisher 1, wird fortgesetzt, sagt NBC.
Darum gehts: Das FBI ist wie immer auf der Suche nach den Bösesten der Bösen. Die junge Elizabeth Keen (oft liebevoll Lizzy genannt, obwohl sie das nicht so gut leiden mag, ausser ihr Mann sagt es zu ihr) hat so gerade mal den Abschluss in der Tasche und ist frischgebackene Special Agent, da wird schon ihr Typ verlangt. Dies erstaunt sie selbst, aber auch langjährige FBI Agenten ihrer Abteilung, denn ein bestimmter Informant weigert sich, mit irgend jemand anderem zu sprechen - und so bei Ermittlungen behilflich zu sein - als just mit Elizabeth "Lizzy" Keen. Besagter Informant ist kein Geringerer als Raymond Reddington, der "Berater der Bösen" quasi, und einer der meistgesuchten Verbrecher der USA. Er hatte sich dem FBI selbst gestellt und bietet seine Dienste zur Aufklärung verschiedener Verbrechen an, aber eben: Er möchte ausschliesslich mit Elizabeth Keen reden.
Schnell wird klar, dass Reddington ("Red") eine ganze Liste von Namen hat, die er dem FBI liefern kann, sie stehen auf seiner "Blacklist", die er während seiner Zeit als Verbrecher anlegen konnte. Reddington ist allerdings keiner, der sich einfach so opfert, sondern er verfolgt ganz offensichtlich versteckte, eigene Ziele, die sicher nur ganz knapp an der Illegalität vorbeischrammen - wenn überhaupt. Ausserdem wird er nicht müde zu betonen, wie wichtig ihm der Kontakt zu Lizzy Keen ist. Auch wenn sie diesen Kontakt eher unheimlich findet.
Keen und ihr Mann hatten eigentlich vor, ein Kind zu adoptieren. Schnell wird die Idylle in Keens Leben über den Haufen geworfen. Ohne zu viel zu verraten: Weder Keen noch der Zuschauer sind sich nach kurzer Zeit mehr sicher, ihren Ehemann richtig einzuschätzen oder zu kennen. Und immer scheint Reddington seine Finger im Spiel zu haben - sowohl bei den Verbrechen, bei deren Aufklärung er mithilft, als auch in Lizzys Privatleben-Wirrwarr.
Pro Folge wird in The Blacklist ein Name von der Liste behandelt und ausserdem wird der Zuschauer näher an die mysteriöse Verbindung zwischen Lizzy Keen und Reddington herangeführt. Warum sucht er ihre Nähe? Warum gerade sie? Gibt es da vielleicht verwandschaftliche Gründe? Oder führt Reddington gar etwas ganz Gemeines GEGEN sie im Schilde...?
Hält NBC ihr Versprechen, werden wir es hoffentlich erfahren.
Wer spielt mit:
Raymond Reddington: James Spader
Elizabeth Keen: Megan Boone
Donald Ressler: Diego Klattenhoff
Tom Keen: Ryan Eggold
Harold Cooper: Harry J. Lennix
Meera Malik: Parminder Nagra
I like it, because: Wie schon gesagt, allein deshalb, weil James Spader mitspielt, hätte mich die Serie nicht gelockt. Aber WEIL mitspielt, bin ich dabei geblieben. Die Art, wie er den narzisstischen, eingebildeten, überheblich selbstsicheren Red spielt, ist grossartig und er macht es mit Humor. Gleichzeitig lässt er durchblicken, wie einsam er trotz der selbstsicheren Fassade ist, und dass da wohl ganz viel Trauriges in seiner Vergangenheit geschehen ist. Viel geblieben ist ihm scheinbar nicht. Ausser Lizzy? Mir gefallen an "The Blacklist" die einzelnen Fälle und wie die Autoren ebendiese mit den Stories der einzelnen Darsteller verweben. Ich für meinen Teil bin sehr gespannt, weshalb Reddington auf die Gespräche mit seiner Lizzy besteht. Bestimmt nicht nur deshalb, weil die Gute auch äusserlich sehr ansprechend ist.
Das sagt die Augenbraue: Selbstverständlich lüpft es einem beim Schauen auch manchmal die Augenbraue, nämlich dann, wenn besonders "unrealistische Szenen" (wir erinnern uns an Herrn Mittermeier und seine Erzählungen zu Stirb Langsam) gezeigt werden. Und auch, wenn das Lösen eines Falles vielleicht doch einen Ticken zu einfach verläuft. Aber die Augenbraue kommt dann doch immer wieder an ihren Ursprungsort zurück.
Das sagt die Augenbraue: Selbstverständlich lüpft es einem beim Schauen auch manchmal die Augenbraue, nämlich dann, wenn besonders "unrealistische Szenen" (wir erinnern uns an Herrn Mittermeier und seine Erzählungen zu Stirb Langsam) gezeigt werden. Und auch, wenn das Lösen eines Falles vielleicht doch einen Ticken zu einfach verläuft. Aber die Augenbraue kommt dann doch immer wieder an ihren Ursprungsort zurück.
Wer sollte sich das anschauen: alle Männer, die gerne wieder einmal eine richtig toughe, aber doch zerbrechliche und bildhübsche Agentin bei der Arbeit beobachten wollen. Und alle, die 24 geliebt, Homeland gemocht haben und mit ihren Ansprüchen vielleicht einen Zacken runterfahren können. The Blacklist ist nicht so schonungslos realistisch was Gewalt angeht (nicht wie Homeland) und das Tempo ist nicht wie in 24. Aber andererseits ist da der Humor, kreiert durch Reddington, welcher der Serie ihren ganz eigenen Charakter verleiht. Und dieser Humor ist ziemlich trocken. Spader ist als Reddington mal Engel, mal Teufel. Und wenn er so schonungslos egoistisch und selbstverliebt mit den Höchsten des FBI spricht, erinnert er auch ein bisschen an Rumpelstilzchen. Mit Jack Bauer verbindet ihn die Tatsache, dass man als Zuschauer ganz unfreiwillig goutiert, dass er einen Bösewicht tötet, einfach nur, weil man das Gefühl hat, es sei "richtig". Aber so ist das nun einmal mit den sympathischen Bösewichten. So gesehen ist Reddington vielleicht auch ein Stück weit ein moderner Robin Hood.
Die Serie geniesst man am Besten, in dem man sich einfach in seinen Sitzsack/ sein Sofa zurücklehnt und die einzelnen Charaktere und Geschichten auf sich einwirken lässt. Die Fragen kommen von allein. The Blacklist ist aber auf keinen Fall eine reine Männerserie, oh nein. Ich würde sogar sagen, dass sehr viele Frauen die Serie schauen. Nicht wegen der Looks des alternden Spader (da hatte er definitiv bessere Zeiten), aber wegen der Spannung und weil eben nicht nur geschossen und gemetzelt wird. Ihr wisst ja, wir Frauen wissen eine gute Handlung AUCH zu schätzen ;). Und den einen oder anderen schmucken FBI Agenten natürlich auch.
Die Serie geniesst man am Besten, in dem man sich einfach in seinen Sitzsack/ sein Sofa zurücklehnt und die einzelnen Charaktere und Geschichten auf sich einwirken lässt. Die Fragen kommen von allein. The Blacklist ist aber auf keinen Fall eine reine Männerserie, oh nein. Ich würde sogar sagen, dass sehr viele Frauen die Serie schauen. Nicht wegen der Looks des alternden Spader (da hatte er definitiv bessere Zeiten), aber wegen der Spannung und weil eben nicht nur geschossen und gemetzelt wird. Ihr wisst ja, wir Frauen wissen eine gute Handlung AUCH zu schätzen ;). Und den einen oder anderen schmucken FBI Agenten natürlich auch.
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