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Channel: Und schon wieder schreibt sie.
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Kinderfragen - mitunter die schwierigsten Fragen ever.

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Langsam wird es herbstlich draussen, auch wenn uns das nachmittags noch warme Wetter glauben macht, der Sommer trete doch noch - verspätet - in Erscheinung. Ich persönlich mag den Herbst gut leiden. An einer Sache merkt man besonders, dass der Sommer zu Ende geht. Am morgen ist es beim Aufstehen (und meist auch wenn man das Haus verlässt) noch sehr dunkel.


Kleine Kinder wissen ja nur grob Bescheid, was Jahreszeiten sind und warum es sie gibt. Nummer 1 muss ja nun für den Kindergarten immer früh aufstehen, und wunderte sich kürzlich darüber, dass es morgens noch so dunkel war. Da lag die Frage nahe "Mama, sind wir zu früh aufgestanden? Es ist ja noch ganz dunkel draussen!" Diese Frage kam notabene vor meinem ersten Kaffee und ich war entsprechend motiviert (und fähig), diese adäquat zu beantworten. Bei vielen Kinderfragen muss man für eine Antwort ja ziemlich weit ausholen. Das ist manchmal nicht leicht, denn gewisse Kenntnisse müssen meist schon vorhanden sein (oder kurz nachgeholt werden) bevor man auf sie aufbauend die eigentliche Frage beantworten kann. Mit einem reinen "Es gibt halt Frühling, Sommer, Herbst und Winter" konnte ich Nummer 1 nicht abspeisen. Da wurde schon die Stirn gerunzelt, bevor ich den Satz überhaupt beendet hatte. Nur weil Herbst war, hatte ihrer Meinung nach die Sonne dennoch zu scheinen, auch morgens.

So landeten wir im Wohnzimmer und ich versuchte mit Hilfe der runden Wohnzimmerlampe und einem Fussball 5min bevor wir zum Kindergarten aufbrechen mussten, noch kurz einmal das Sonnensystem zu erklären bzw. wie die Erde um die Sonne kreist. Zugegeben: vor dem ersten Kaffee wäre mir beinahe herausgerutscht, dass sich die "Sonne ja um die Erde dreht". Aber es klappte dann doch und Nummer 1 nickte zustimmend, als ich versuchte, ihr zu erklären, warum nun im Herbst die Sonne anders scheint (und die Erde wärmt) als es im Sommer der Fall ist.


Sie zeigte sich dann besonders fasziniert von der Tatsache, dass ja überall auf der Erde Menschen wohnen. Auch "unten, wo sie doch runterfallen". Der Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir in 1 Minute losmarschieren müssten, um pünktlich im Kindergarten anzukommen. Als verlegte ich die Erklärung der Erdanziehungskraft auf den Weg nach draussen und liess das Kind ein bisschen hüpfen, um ihr zu zeigen, dass "die Erde dich soooo gerne hat, dass sie dich immer zurückzieht, wenn du hochspringst". Dann war erst einmal fertig mit der Fragerei, denn Nummer 1 strömte mit den anderen Kindern für einen Kindergartenvormittag ins Schulgebäude. Wo sicher die Lehrpersonen damit fortfuhren, Fragen zu beantworten.

Mir gefallen solche Kinderfragen, jenseits von "...wo isch min Nuggi?!""Chan ich au Ketchup haa?", auch wenn man manchmal wirklich nicht weiss, wo man bei ihrer Beantwortung anfangen sollte. Und ich hoffe, Nummer 1 und Nummer 2 werden mich noch mit ganz vielen Fragen löchern. Sei dies nun im Frühling, im Sommer, im Herbst oder im Winter. Aber einfach bitte nach dem ersten Kaffee.

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