Als ich klein war, wollte ich Archäologin werden. Denn ich mochte Dinosaurier gut leiden. Als ich ein bisschen grösser war, wollte ich Vulkanologin werden (und ihr könnt euch ja denken, was ich da gut leiden mochte). Noch ein Weilchen später war ich überzeugt, aus mir würde eine Detektivin (vielen Dank, ihr drei Fragezeichen und TKKG). Und noch ein bisschen später sollte es der Beruf der Journalistin oder Radiomoderatorin sein, denn ich mochte es, Geschichten zu erzählen und - zu schreiben. Geworden bin ich schliesslich doch etwas Anderes, aber ich erkenne manchmal auch Schnittmengen, was die Interessensgebiete angeht.
Es wäre wahnsinnig interessant, eine Statistik zu führen, was Kinder gerne werden wollen, und was dann tatsächlich aus ihnen geworden ist. Ob es da tatsächlich Fälle gibt, wo ein Junge Bäcker werden möchte und aus ihm wird doch ein CEO. Oder der Feuerwehrmann in spe, der dann doch zum Lehrer wird. Oder das Mädchen, das davon träumt, einen Ponycoiffeursalon zu besitzen dann später in der Südsee Yogakurse erteilt.
Kinder formulieren es ja so schön: "wenn ich gross bin...".Tatsächlich aber wird man oft gross, und weiss immer noch nicht so genau, was man denn mit sich anfangen soll, und was man die nächsten Jahre oder die Zeit bis zur Pension machen wird, um damit auch Geld zu verdienen. Denn Wunschträume und Finanzen, Fähigkeiten und Ansprüche, eigene Vorstellungen und diejenigen der Eltern passen nicht immer zusammen. Nummer 1 wollte schon einiges werden in ihrem jungen Leben. Sie ist erst im Kindergarten und schon liessen sich in ihre Statistik unter anderem folgende Berufswünsche einbauen: (auf die Frage: "Was willst du denn mal werden, wenn du gross bist?")
- Ein Computer (!).
- Tierärztin
- so wie du.
Die Präferenzen wechseln in diesem Alter ja auch immer wieder. Aber nicht nur im Kindesalter. Noch nie hatten wir so viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch im Erwachsenenalter können wir heute noch entscheiden, dass wir einen ganz anderen Weg einschlagen wollen. Wo früher die Leute bis zu 40 Jahren oder länger einer Firma treu waren, gilt es heute beinahe als "chic", nach 3 Jahren wieder den Arbeitgeber zu wechseln. "Weisch, wenn d nach 3 Jahr immerno det bisch, denn gsets im CV komisch us. 2-3 Jahr, das langed!" Hat mir mal jemand gesagt. Ich bin da nicht ganz einverstanden. Denn weshalb sollte man seinen Job wechseln, wenn doch alles OK ist? Ich denke, erst man sich eine Veränderung wünscht, und diese am alten Ort nicht machbar wäre, dann ist es sinnvoll, diesen Schritt zu tun. Und nicht, weil jemand denkt, man müsse dies für den Lebenslauf so machen.
Wenn Nummer 1 sich die Frage stellt, was sie alles machen möchte, wenn sie gross ist, und was sie werden möchte, macht mich das auch selbst manchmal nachdenklich. Bis zu meiner Pension sind es noch über 30 Jahre - zum Glück. Und da passt sicher noch einiges rein, wenn alles gut geht. Was ich heute tue, macht mir sehr grossen Spass. Ich kenne aber auch ganz viele Leute, die das von sich leider nicht behaupten können. So oder so frage ich mich manchmal, ob es nicht schlau wäre, es zu machen wie die Jugendlichen - einmal zu einem Berufs- bzw. Laufbahnberater zu gehen. Denn nicht immer kann man selbst abschätzen, wozu man eigentlich noch geeignet wäre. Eine aussenstehende Person kann manchmal Dinge entdecken, die man selbst vielleicht gar nicht registriert hätte. Hauptsache man erwischt dann tatsächlich eine kompetente Fachperson. Gerade letzthin erfuhr ich von jemandem, dem ein Laufbahnberater bescheinigt hätte, er könne "alles werden was er wolle". Na vielen Dank - da ist wirklich keiner schlauer nach so einer Aussage.
Vielleicht bezieht sich ja die Aussage "wenn ich gross bin, will ich ... werden" ja gar nicht auf die Körpergrösse. Oder nur bis zu einem gewissen Alter. Wir "wachsen" ja alle als Personen weiter (so hoffe ich doch), auch wenn unser Wachstum in die Höhe schon lange abgeschlossen ist. Deshalb ist es vielleicht ganz gut, dass man sich auch als Erwachsener ab und zu wieder die Frage stellt, was denn noch alles möglich wäre, wenn man dann "gross" ist.
Jeden Morgen, wenn wir Nummer 1 in den Kindergarten begleiten, steht Nummer 2 neben die Reihe der Kindergärtner an der Tür, klopft sich auf die Brust und sagt laut: "Ich bin auch gross! Ich Kindergarten!" Woran man schön erkennen kann: gross sein ist relativ. Sie weiss genau - sie will noch grösser werden, damit sie dann alles machen kann, was Nummer 1 macht.
Vielleicht sollten wir Erwachsenen auch nach so einem Vorbild streben. Und jeden Tag versuchen, etwas "grösser" zu werden.
p.s. Was wolltet Ihr denn so werden, als ihr noch "klein" wart?
Es wäre wahnsinnig interessant, eine Statistik zu führen, was Kinder gerne werden wollen, und was dann tatsächlich aus ihnen geworden ist. Ob es da tatsächlich Fälle gibt, wo ein Junge Bäcker werden möchte und aus ihm wird doch ein CEO. Oder der Feuerwehrmann in spe, der dann doch zum Lehrer wird. Oder das Mädchen, das davon träumt, einen Ponycoiffeursalon zu besitzen dann später in der Südsee Yogakurse erteilt.
Wenn ich gross bin, werde ich... |
Kinder formulieren es ja so schön: "wenn ich gross bin...".Tatsächlich aber wird man oft gross, und weiss immer noch nicht so genau, was man denn mit sich anfangen soll, und was man die nächsten Jahre oder die Zeit bis zur Pension machen wird, um damit auch Geld zu verdienen. Denn Wunschträume und Finanzen, Fähigkeiten und Ansprüche, eigene Vorstellungen und diejenigen der Eltern passen nicht immer zusammen. Nummer 1 wollte schon einiges werden in ihrem jungen Leben. Sie ist erst im Kindergarten und schon liessen sich in ihre Statistik unter anderem folgende Berufswünsche einbauen: (auf die Frage: "Was willst du denn mal werden, wenn du gross bist?")
- Ein Computer (!).
- Tierärztin
- so wie du.
Die Präferenzen wechseln in diesem Alter ja auch immer wieder. Aber nicht nur im Kindesalter. Noch nie hatten wir so viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch im Erwachsenenalter können wir heute noch entscheiden, dass wir einen ganz anderen Weg einschlagen wollen. Wo früher die Leute bis zu 40 Jahren oder länger einer Firma treu waren, gilt es heute beinahe als "chic", nach 3 Jahren wieder den Arbeitgeber zu wechseln. "Weisch, wenn d nach 3 Jahr immerno det bisch, denn gsets im CV komisch us. 2-3 Jahr, das langed!" Hat mir mal jemand gesagt. Ich bin da nicht ganz einverstanden. Denn weshalb sollte man seinen Job wechseln, wenn doch alles OK ist? Ich denke, erst man sich eine Veränderung wünscht, und diese am alten Ort nicht machbar wäre, dann ist es sinnvoll, diesen Schritt zu tun. Und nicht, weil jemand denkt, man müsse dies für den Lebenslauf so machen.
Wenn Nummer 1 sich die Frage stellt, was sie alles machen möchte, wenn sie gross ist, und was sie werden möchte, macht mich das auch selbst manchmal nachdenklich. Bis zu meiner Pension sind es noch über 30 Jahre - zum Glück. Und da passt sicher noch einiges rein, wenn alles gut geht. Was ich heute tue, macht mir sehr grossen Spass. Ich kenne aber auch ganz viele Leute, die das von sich leider nicht behaupten können. So oder so frage ich mich manchmal, ob es nicht schlau wäre, es zu machen wie die Jugendlichen - einmal zu einem Berufs- bzw. Laufbahnberater zu gehen. Denn nicht immer kann man selbst abschätzen, wozu man eigentlich noch geeignet wäre. Eine aussenstehende Person kann manchmal Dinge entdecken, die man selbst vielleicht gar nicht registriert hätte. Hauptsache man erwischt dann tatsächlich eine kompetente Fachperson. Gerade letzthin erfuhr ich von jemandem, dem ein Laufbahnberater bescheinigt hätte, er könne "alles werden was er wolle". Na vielen Dank - da ist wirklich keiner schlauer nach so einer Aussage.
Vielleicht bezieht sich ja die Aussage "wenn ich gross bin, will ich ... werden" ja gar nicht auf die Körpergrösse. Oder nur bis zu einem gewissen Alter. Wir "wachsen" ja alle als Personen weiter (so hoffe ich doch), auch wenn unser Wachstum in die Höhe schon lange abgeschlossen ist. Deshalb ist es vielleicht ganz gut, dass man sich auch als Erwachsener ab und zu wieder die Frage stellt, was denn noch alles möglich wäre, wenn man dann "gross" ist.
Jeden Morgen, wenn wir Nummer 1 in den Kindergarten begleiten, steht Nummer 2 neben die Reihe der Kindergärtner an der Tür, klopft sich auf die Brust und sagt laut: "Ich bin auch gross! Ich Kindergarten!" Woran man schön erkennen kann: gross sein ist relativ. Sie weiss genau - sie will noch grösser werden, damit sie dann alles machen kann, was Nummer 1 macht.
Vielleicht sollten wir Erwachsenen auch nach so einem Vorbild streben. Und jeden Tag versuchen, etwas "grösser" zu werden.
p.s. Was wolltet Ihr denn so werden, als ihr noch "klein" wart?