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Channel: Und schon wieder schreibt sie.
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Jetzt schau dir das mal an: "Borgen"

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*homemade*

Es war einmal ein kinderfreier Abend. Significant Other und ich schlenderten durch ein Einkaufszentrum, und es zog mich zuletzt noch in eine Exlibris Filiale. Vor dem Serienregal stehend suchte ich nach einer Serie, die ich jeweils schauen könnte, wenn meine bessere Hälfte gerade nicht da sein sollte (denn die meisten Serien schauen wir gemeinsam). Ich hatte "Borgen" schon von einigen Leuten so am Rande empfohlen bekommen, aber irgendwie kam immer eine andere Serie dazwischen. Ich kaufte schliesslich Staffel 1 und es geschah, was ich erwartete. Sie blieb erst einige Monate daheim liegen. Und dann, als ich mich endlich zum Schauen aufraffte, nahm es mir voll den Ärmel rein.

***** BORGEN*****
 
Das Einzige, was ich über Borgen (dän: die Burg) wusste, war, dass es um Politik gehen würde. Und Intrigen. Und Medien. Jemand hatte mir gesagt, dass falls ich "House of Cards" gemocht hätte, ich auch Borgen mit grosser Wahrscheinlichkeit mögen würde. Er sollte Recht behalten.
 
 
 
In der Serie geht es um das Leben und die Karriere von Birgitte Nyborg, eine Politikerin einer fiktiven Partei (die Moderate Partei). Nyborg wird unerwartet zur ersten Premierministerin Dänemarks gewählt. Der Zuschauer bekommt Einblick in die Machtkämpfe in der Politik, aber auch ins Privatleben der Politikerin und der Leute um sie herum. Ebenso wird dargestellt, welche Rolle die Presse spielt, wenn es darum geht, Politiker zu unterstützen oder ihnen das Leben schwer zu machen. Auf der ersten Blick verkörpert Nyborg eine tolle, moderne Frau, die alles geschafft hat. Ein Mann, ein schönes zu Hause, zwei Kinder (natürlich Junge und Mädchen). Sie ist erfolgreich und ihr Partner hält zu Hause die Stellung (bzw. stellt seine Karriere hinten an), das perfekte Emanzipationsmärchen. Für einmal kommt hier die Frau um 2:00 nachts nach Hause und Haushalt und Co. sind nicht in ihrem Verantwortungsbereich. Aber der Schein trügt. Es dauert nicht lange, bis der gespannte Zuschauer bereits darauf hingewiesen wird, dass die Idylle im Hause Nyborg nicht permanent sein wird. Zwar scheinen sich Nyborg und ihr Mann tatsächlich sehr zu lieben. Doch ihre Beziehung steht unter einem immensen Druck, der vom Amt der Premierministerin ausgeht. Als Nyborgs Mann sich dazu äussert, auch wieder an seiner Karriere arbeiten zu wollen, und auch noch ein tolles Angebot erhält, spitzt sich die Lage zu. Er nimmt die Stelle erst einmal an, muss sie jedoch später wieder auf die Bitte von Nyborg hin aufgeben. Damit beginnt eine Abwärtspirale und familiär wie auch politisch sieht es für Nyborg erst einmal nicht mehr so rosig aus. Denn auch im Job läuft nicht alles so leicht.
 
Ohne zu viel zu verraten - ich gehe mit Spannung in die 2. Staffel. Nicht nur wegen der Story um Nyborg. Sondern auch um zu erfahren, wie es den interessanten Nebendarstellern ergeht (ihrem Spindoctor, den engagierten Journalisten bei TV1...).
 
Ich habe angefangen, Borgen gleich parallel zu "The Newsroom" zu schauen (übrigens: ganz ganz grosses Kino). Und mir gefiel - vielleicht ist das eine deformation professionelle - wie die Medien einmal in Serien gezeigt werden. Auch wenn vieles sicher aus der Feder der Autoren stammt und in der Realität nicht halb so spektakulär abläuft. Anyway. Ich habe mir Borgen nicht in der Originalsprache angesehen, so wie ich es normalerweise mache (mit Untertiteln). Aber ich habe mir vorgenommen, dies während der 2. Staffel nachzuholen. Ich denke die Dialoge sind noch besser in der Originalsprache, zumal ich es ohnehin mag, den Dänen beim Sprechen zu zu hören.
 
Borgen mit der Staffel 1 erhält von mir erst einmal 4 von 5 Sternen. Mal sehen wie es weiter geht. Staffel 2 könnte diese Woche noch im Briefkasten landen.

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