Letzte Woche hatte ich mich ja ein bisschen aufgeregt. Diese Aufregung ist unterdessen abgeklungen aber nichts desto trotz gibt es immer noch Dinge da draussen, die einem gefährlich werden können. Deshalb hier eine Warnung vor diesem Teufelszeugs.
#3: Die Waschmaschine
Vor langer Zeit, als die Frauen noch brav zu Hause blieben, um sich um den Haushalt zu kümmern und die Männer morgens aufbrachen, um Büffel zu jagen und Wildschweine zu erlegen, da war die Welt noch in Ordnung. In Gruppen trafen sich die Frauen wahlweise an einem See oder Fluss, oder aber auch im Garten und wuschen gemeinsam von Hand die Wäsche. Mit Kernseife, Schweiss und Tränen. Stun-den-lang. Es wurde dabei getratscht, geklatscht und das soziale Miteinander gepflegt. Wenn die Frauen mit ihrer Arbeit fertig waren und die Wäsche beim Trocknen hing, zündeten sie sich je eine Zigarette an (damals durfte man das) und sassen den Rest des Nachmittags in der Sonne. Dies führte dazu, dass sie a.) Zeit miteinander verbrachten, b.) frische Luft und wertvolles D-Vitamin via Sonne bekamen und c.) ihre Armmuskulatur durch das Wäschewaschen trainiert wurde. So liessen sich auch die Kleinkinder (wo waren die eigentlich während des Waschens?) besser tragen. Und dann kam die moderne Zeit und die Waschmaschine. Diese Erfindung führte denn auch unweigerlich zu einer Verkümmerung der weiblichen Armmuskulatur.
Jeder wusch fortan seine Wäsche alleine bei sich zu Hause (meist im dunklen Keller). Es wurde nicht mehr miteinander gesprochen, kein Zigarettchen danach mehr angezündet und auch von der Sonne sah die gute Hausfrau während des Tages oft nur wenig. Und als ob dies nicht schlimm genug wäre, wurden fortan auch die Männer zum Gebrauch der Waschmaschine genötigt "aber nöd s Wiiisse mit de farbige Sache wäsche, Schatz, gäll!", da parallel zum Aufkommen der Waschmaschine auch die Büffeljagden immer weiter abnahmen und harmloseren Tätigkeiten wichen, bei denen Geld verdient werden konnte. Wenn wir also von Fortschritt sprechen im Zusammenhang mit der Waschmaschine, müssen wir uns stets vor Augen halten, dass ihre Nutzer körperliche Defizite und ebensolche im sozialen Bereich durch sie erfahren haben. Zum Glück gibt es noch nette Friseure, wo man den verpassten Klatsch und Tratsch adäquat nachholen kann, und das Gym um die Ecke, wo sich auch noch Männer tummeln, die heute noch aussehen, als könnten sie einen Büffel locker erlegen.
#4: Der Fussball
Der Fussball an sich ist keine Erfindung der Moderne. Man muss ja nicht einmal weit gehen, um sich auf Wikipedia davon zu überzeugen, dass bereits unsere ältesten Vorfahren eine rudimentäre Version des Fussballes benutzten, um ihn sich gegenseitig zu zu spielen. Und das äusserst gewalttätig! Oder wer hat gewusst, dass Fussball als Kriegsvorbereitung benutzt wurde? Um die "Soldaten" zu trainieren quasi? Es wurden dann später ganz viele Fussballregeln aufgestellt, nur um sie in den 90min auf dem Feld ständig zu brechen. Und wer einmal miterlebt hat, wie die Spieler (auch die schön simulierenden) mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden rumkullern, nach dem ihnen jemand JUST ins Schienbein gekickt hat, ja der kann sich vorstellen, was Schmerz ist. Alle anderen haben vielleicht schon Kinder geboren und haben für einen Schienbeinkick deshalb nur ein müdes Schulterzucken übrig. Fussball kann aber nicht nur für die Spieler gefährlich sein. Auch für die Zuschauer. A.) kann jederzeit ein Ball in die Zuschauerreihen fliegen, was ja an sich noch nicht sooo gefährlich wäre. Aber. Stürzen sich dann B.) die Fans alle gemeinsam auf den Ball der Begierde (was für ein nettes Souvenir) so ähnelt der Anblick in die Zuschauerreihen bald einem Rugbyspiel. Selbstverständlich lässt sich das Fussballschauen auch in die heimische Stube verlegen. Aber man sollte selbstverständlich nicht davon ausgehen, dass dies die weniger gefährliche Variante ist.
Mancheiner hat sich beim Sichaufregen über das laufende Spiel an Bratwurst und Chips verschluckt oder die Bierflasche fallen lassen, nur um sich beim Aufräumen der Scherben (eilig, bevor die Angebetete nach Hause kommt!) noch eine fiese Fleischwunde an der Zeigefingerkuppe zu zu ziehen. Auch die Aufregung, die bei einem spannenden Spiel mitunter aufkommt, ist für das Herz nicht immer zuträglich, genau so wie die falschen Schiri-Entschiede, die so manchem Fussballfan einen roten Kopf und einen richtig dicken Hals bescheren.
#5: Die Bierdose
Die Bierdose tritt oft auch in Erscheinung, wenn #4 ein Thema wird. Generell trifft man sie im Sommer noch häufiger an, als im Winter. Manchmal auch schon morgens früh in Zug oder Tram, in der Hand von zweifelhaft gekleideten Gestalten, die meist nicht auf dem Weg zur Arbeit sind. Nun kann man sich fragen, ob an der Bierdose eher ihr Inhalt oder die Art ihrer Verpackung dem Menschen gefährlich werden kann. Ohne Frage: an den scharfen Kanten kann man sich durchaus schneiden, vor allem, wenn man nach der 3. Bierdose bereits an die Grenzen seiner Geschicklichkeit stösst. Ebenso fördert das einhändige, immer gleichseitige Stämmen von Bierdosen (die dann in einem Ruck in Richtung Mund geführt werden und zurück) eine ungünstige Entwicklung des Muskeltonus im bevorzugten Arm (Bier-zeps). Was den Inhalt der Bierdose betrifft, so ist ein übermässiger Konsum sicherlich keine so schlaue Idee, ausser vielleicht an einigen ausgewählten Tagen im Jahr, die für den Fussball Fan so etwa das sind, wie für Fans drolliger Pophymnen der Eurovision Song Contest. Also Europa- und Weltmeisterschaften sowie lokale Fussballspiele. Oftmals führt aber nicht das Bier allein zu gefährlichen Nebenwirkungen, oh nein. Sondern eher das Nichtdasein von Bier wird in ärzlichen Kreisen oft als Auslöser von Depressionen und Aggressionen schlimmster Art genannt.
Deshalb, meine Damen und Herren: sollte wieder einmal ein Artikel erscheinen, wo über die Medien als Werkzeuge allen Übels berichtet wird, relax. Gefahren lauern überall, und meist im Alltag. Auch dort, wo wir sie nicht unbedingt vermuten würden. Allein schon das Leben selbst ist gefährlich, denn es führt zum Tod. Aber immerhin hat man uns allen ein ziemlich schlaues Werkzeug auf den Weg gegeben, um Gutes vom Schlechten unterscheiden zu lernen, auch Dinge, die uns gut tun und uns weniger gut tun.
Der Schalter lässt sich ziemlich leicht von "OFF" auf "ON" stellen. Dann hilft uns das Werkzeug Hirn ziemlich gut. Jeden Tag.
#3: Die Waschmaschine
Vor langer Zeit, als die Frauen noch brav zu Hause blieben, um sich um den Haushalt zu kümmern und die Männer morgens aufbrachen, um Büffel zu jagen und Wildschweine zu erlegen, da war die Welt noch in Ordnung. In Gruppen trafen sich die Frauen wahlweise an einem See oder Fluss, oder aber auch im Garten und wuschen gemeinsam von Hand die Wäsche. Mit Kernseife, Schweiss und Tränen. Stun-den-lang. Es wurde dabei getratscht, geklatscht und das soziale Miteinander gepflegt. Wenn die Frauen mit ihrer Arbeit fertig waren und die Wäsche beim Trocknen hing, zündeten sie sich je eine Zigarette an (damals durfte man das) und sassen den Rest des Nachmittags in der Sonne. Dies führte dazu, dass sie a.) Zeit miteinander verbrachten, b.) frische Luft und wertvolles D-Vitamin via Sonne bekamen und c.) ihre Armmuskulatur durch das Wäschewaschen trainiert wurde. So liessen sich auch die Kleinkinder (wo waren die eigentlich während des Waschens?) besser tragen. Und dann kam die moderne Zeit und die Waschmaschine. Diese Erfindung führte denn auch unweigerlich zu einer Verkümmerung der weiblichen Armmuskulatur.
Quelle hier |
Jeder wusch fortan seine Wäsche alleine bei sich zu Hause (meist im dunklen Keller). Es wurde nicht mehr miteinander gesprochen, kein Zigarettchen danach mehr angezündet und auch von der Sonne sah die gute Hausfrau während des Tages oft nur wenig. Und als ob dies nicht schlimm genug wäre, wurden fortan auch die Männer zum Gebrauch der Waschmaschine genötigt "aber nöd s Wiiisse mit de farbige Sache wäsche, Schatz, gäll!", da parallel zum Aufkommen der Waschmaschine auch die Büffeljagden immer weiter abnahmen und harmloseren Tätigkeiten wichen, bei denen Geld verdient werden konnte. Wenn wir also von Fortschritt sprechen im Zusammenhang mit der Waschmaschine, müssen wir uns stets vor Augen halten, dass ihre Nutzer körperliche Defizite und ebensolche im sozialen Bereich durch sie erfahren haben. Zum Glück gibt es noch nette Friseure, wo man den verpassten Klatsch und Tratsch adäquat nachholen kann, und das Gym um die Ecke, wo sich auch noch Männer tummeln, die heute noch aussehen, als könnten sie einen Büffel locker erlegen.
#4: Der Fussball
Der Fussball an sich ist keine Erfindung der Moderne. Man muss ja nicht einmal weit gehen, um sich auf Wikipedia davon zu überzeugen, dass bereits unsere ältesten Vorfahren eine rudimentäre Version des Fussballes benutzten, um ihn sich gegenseitig zu zu spielen. Und das äusserst gewalttätig! Oder wer hat gewusst, dass Fussball als Kriegsvorbereitung benutzt wurde? Um die "Soldaten" zu trainieren quasi? Es wurden dann später ganz viele Fussballregeln aufgestellt, nur um sie in den 90min auf dem Feld ständig zu brechen. Und wer einmal miterlebt hat, wie die Spieler (auch die schön simulierenden) mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden rumkullern, nach dem ihnen jemand JUST ins Schienbein gekickt hat, ja der kann sich vorstellen, was Schmerz ist. Alle anderen haben vielleicht schon Kinder geboren und haben für einen Schienbeinkick deshalb nur ein müdes Schulterzucken übrig. Fussball kann aber nicht nur für die Spieler gefährlich sein. Auch für die Zuschauer. A.) kann jederzeit ein Ball in die Zuschauerreihen fliegen, was ja an sich noch nicht sooo gefährlich wäre. Aber. Stürzen sich dann B.) die Fans alle gemeinsam auf den Ball der Begierde (was für ein nettes Souvenir) so ähnelt der Anblick in die Zuschauerreihen bald einem Rugbyspiel. Selbstverständlich lässt sich das Fussballschauen auch in die heimische Stube verlegen. Aber man sollte selbstverständlich nicht davon ausgehen, dass dies die weniger gefährliche Variante ist.
*homemade* |
Mancheiner hat sich beim Sichaufregen über das laufende Spiel an Bratwurst und Chips verschluckt oder die Bierflasche fallen lassen, nur um sich beim Aufräumen der Scherben (eilig, bevor die Angebetete nach Hause kommt!) noch eine fiese Fleischwunde an der Zeigefingerkuppe zu zu ziehen. Auch die Aufregung, die bei einem spannenden Spiel mitunter aufkommt, ist für das Herz nicht immer zuträglich, genau so wie die falschen Schiri-Entschiede, die so manchem Fussballfan einen roten Kopf und einen richtig dicken Hals bescheren.
#5: Die Bierdose
Die Bierdose tritt oft auch in Erscheinung, wenn #4 ein Thema wird. Generell trifft man sie im Sommer noch häufiger an, als im Winter. Manchmal auch schon morgens früh in Zug oder Tram, in der Hand von zweifelhaft gekleideten Gestalten, die meist nicht auf dem Weg zur Arbeit sind. Nun kann man sich fragen, ob an der Bierdose eher ihr Inhalt oder die Art ihrer Verpackung dem Menschen gefährlich werden kann. Ohne Frage: an den scharfen Kanten kann man sich durchaus schneiden, vor allem, wenn man nach der 3. Bierdose bereits an die Grenzen seiner Geschicklichkeit stösst. Ebenso fördert das einhändige, immer gleichseitige Stämmen von Bierdosen (die dann in einem Ruck in Richtung Mund geführt werden und zurück) eine ungünstige Entwicklung des Muskeltonus im bevorzugten Arm (Bier-zeps). Was den Inhalt der Bierdose betrifft, so ist ein übermässiger Konsum sicherlich keine so schlaue Idee, ausser vielleicht an einigen ausgewählten Tagen im Jahr, die für den Fussball Fan so etwa das sind, wie für Fans drolliger Pophymnen der Eurovision Song Contest. Also Europa- und Weltmeisterschaften sowie lokale Fussballspiele. Oftmals führt aber nicht das Bier allein zu gefährlichen Nebenwirkungen, oh nein. Sondern eher das Nichtdasein von Bier wird in ärzlichen Kreisen oft als Auslöser von Depressionen und Aggressionen schlimmster Art genannt.
*unknown meme creator* |
Deshalb, meine Damen und Herren: sollte wieder einmal ein Artikel erscheinen, wo über die Medien als Werkzeuge allen Übels berichtet wird, relax. Gefahren lauern überall, und meist im Alltag. Auch dort, wo wir sie nicht unbedingt vermuten würden. Allein schon das Leben selbst ist gefährlich, denn es führt zum Tod. Aber immerhin hat man uns allen ein ziemlich schlaues Werkzeug auf den Weg gegeben, um Gutes vom Schlechten unterscheiden zu lernen, auch Dinge, die uns gut tun und uns weniger gut tun.
Der Schalter lässt sich ziemlich leicht von "OFF" auf "ON" stellen. Dann hilft uns das Werkzeug Hirn ziemlich gut. Jeden Tag.