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Channel: Und schon wieder schreibt sie.
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Jetzt schau dir das mal an! "Friends" - warum wir nicht anders können, als es zu schauen.

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*homemade*

Freundschaften sind nicht immer gleich. Und sie sind grossen Wandlungsprozessen unterworfen. Manche halten einige Jahre, manche ein Leben lang. Einige Bekannte sieht man 1 Mal pro Jahr und gut ist. Anderen Menschen begegnet man wöchentlich und braucht das auch genau so. Mit einigen Freunden geht man für's Leben gern ein nein zwei nein drei Gläschen Wein trinken. Bei anderen sind es regelmässige Treffen vor grossen Kaffeetassen. Aus geografischen Gründen trifft  man sich mit anderen dann direkt zum langen Essen, zum Kinoabend, zum exzessiv lustigen Barhopping, zum Brunchen oder plant eine Übernachtung mit ein. Oder man tauscht sich häufig (manchmal ausschliesslich...) auch mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel aus, bleibt so up to date und am Puls des Lebens der anderen Partei dran. Brave new world - die neuen Medien als Freunde und Helfer. Egal wie man es auch handhabt - Freundschaften sind wichtig. Und sie dürfen verschieden sein.

Das Thema Freundschaften und Beziehungen ist so präsent im Leben, dass sich das natürlich auch auf die Medien niedergeschlagen hat. Man muss sich nur mal den Markt an Filmen und Serien anschauen - alles voller Beziehungskisten, Dramen, Happy Endings und alledem. Wir wollen sehen, wie Ted nun die Mutter seiner Kinder findet, ob Ross und Rachel mit ihrer On-Off-Kiste irgendwo hin kommen, ob Pretty Woman ihren Millionär bekommt und ob nun Brenda oder Kelly den schönen Dylan für sich gewinnen kann. DAS wollen wir sehen, wenn wir ehrlich sind. Die ganze Palette. Immer wieder. Wir leiden mit, wir fiebern mit. Und wir vergleichen die medialen Freundschaften mit unseren ganz realen. Es gibt Länder in Südamerika, wo Soap Operas verboten werden sollten, weil sich die Leute nach Meinung der Politiker an den Schauspielern ein Beispiel genommen haben und die Scheidungsrate durch die Decke gegangen ist. Oha.

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Kürzlich fragte mich eine Kollegin "was würsch denn jetzt für alti Serie nomal luege? Weli sind da guet gnueg, will mir gat de Stoff us!" Da fiel mir natürlich sofort eine ein: „Friends“! Und prompt hatte es mir selbst auch wieder den Ärmel reingenommen und unterdessen bin ich schon bei Staffel 6, Grippe sei Dank. Als Mischung einer Sitcom und einer Seifenoper aufgegleist, ist sie noch heute ein Vorbild für viele Serien von heute und in vielerlei Beziehung unerreicht (und oft kopiert). Friends war echt grossartig. Das Leben von Joey, Chandler, Ross, Phoebe, Rachel und Monica in ihren Wohnungen mitzuverfolgen gehörte einfach dazu. Und machte vor allem eines: süchtig.

Friends war ein Vorreiter für ganz viele Cliquen-Serien, die da noch folgen sollten.  Sogar Significant Other hat letztes Mal während einer Folge sicher 4 Mal laut gelacht (das hat "How i met your mother" trotz aller Güte nie geschafft). Was habe früher ich mit Rachel und Ross gelitten, über Joey und Chandler wahlweise gefacepalmed oder gelacht, über Phoebe den Kopf geschüttelt und über Monica...äh ja.  Schaut man sich Friends heute an erschüttern einen vielleicht die Kleidung und die Frisuren. Aber nur ein bisschen. Vieles kommt ja nach einer Zeit wieder in Mode gell. Aber Leute, es kann noch schlimmer sein. Wenn ihr mir nicht glaubt, schaut euch „Dallas“ an. 

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Im Film und in der Realität können Freundschaften ganz easy verlaufen, und man hat das Gefühl, man müsse kaum etwas dafür tun, damit man es "no glatt mitenand hät". Zuweilen ist es aber auch umgekehrt, und man hat den Eindruck, man sei alleine für den Fortbestand der Freundschaft verantwortlich. Es gibt auch schlicht harzigere Zeiten, in denen man sich vielleicht aufgrund der Lebensumstände oder Phasen weniger zu sagen hat. Eine Flamme der Freundschaft kann aber auch schnell einmal auslöschen. Deshalb wäre es - gerade  in  hektischen Zeiten - vielleicht wichtig, Zündwürfeli in das Feuer reinzulegen und nicht nur darauf zu vertrauen, dass es die andere Partei tut. Nur manchmal macht es der Alltag und machen es die äusseren Umstände und Tasks und und und (hier wäre Platz für ganz viele andere Ausreden) nicht so einfach, diese Zündwürfel adäquat und gerecht zu verteilen. 

Also hier noch vor dem Wochenende zwei Ratschläge: nach dem Frühlingswetter soll es Samstag und Sonntag ja etwas regnen. Aber keine Panik. Da müsste schon ein Monsunregen kommen, dass man alle Friends Staffeln in 2 Tagen konsumieren könnte. Aber schaut euch doch mal (wieder) Friends an. Und schickt parallel dazu eine Whats App Nachricht oder ein SMS oder Mail an einige Freunde, die ihr schon lange nicht mehr gesehen habt.

So als kleines Wochenend-Frühlings-Zündwürfeli. Der Freundschaft zuliebe.






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