Ja, richtig gelesen. Einkaufen. Und um das noch ein wenig zu spezifizieren, damit meine ich natürlich NICHT das locker flockig luftig leichte Gefühl, wenn man einmal 1-2h Zeit hat um einfach in Ruhe in der Stadt alleine umherzuschlendern. Habe ich ALLEIN schon erwähnt? Gut. Bei dieser Art von Shopping steht der Einkäufer selbst im Zentrum, keinerlei Bedürfnisbefriedigung anderer Menschen, nur die eigenen Wünsche. So. Und dann gibt es das Einkaufen, mit dem die alltäglichen, mühsamen aber wichtigen Dinge gemeint sind, die immer wieder in einem unglaublichen Tempo im Haushalt verschwinden. Die Liste der Most-Missing-Objects (MMO) im Haushalt sind:
1.) Milch (Egal ob man 4 Liter kauft oder 40 Liter - sie sind immer alle. Immer)
2.) Toilettenpapier (Kleine Kinderhände reissen für's Leben gerne Toilettenpapierstückchen ab. Und
verstecken sie im ganzen Haus)
3.) Haushaltspapier (Wie lange sollte so eine Rolle wohl im Normalfall halten? 1 Woche? Muhaha...:))
4.) Windeln (in Kleinkindhaushalten, sonst zu vernachlässigen)
5.) Brot (Hmmm - fein - mee - scho fertig?)
6.) Äpfel (Was soll ich sagen, they keep the doctor away, don't they)
7.) Geschirrspültabs (warum ist die Packung immer am Wochenende leer? Warum?!)
8.) Schokolade (Ja. ähem. Nächster Punkt)
9.) Putzmittel (Haus, Mann, Frau, 2 Lütten. Muss ich noch mehr sagen?)
10.) Abfallmarken für die Kehrsichtsäcke (wahlweise Abfallsäcke, je nach Wohnort...)
Diese Dinge einzukaufen macht etwa genau so viel Spass, wie sich nackt an einen Kaktus zu schmiegen oder über heisse Kohlen zu laufen. "Ach chum, das isch doch nöd so schlimm...langwilig, aber nöd schlimm!" könnte man meinen. Aber zu Akt I (Einkaufen) kommt ja dann noch Akt II (Kinder dabei) dazu. Einkaufen mit Kindern ist nun einmal eine Sache für sich. Es ist nicht in erster Linie Einkaufen. Es ist eine Geduldsprobe für beide Seiten - Eltern und Kinder. Gerade letzthin haben Nummer 1 und ich ganz wunderbare Einkaufszettel "geschrieben" (ich habe geschrieben, sie hat so getan, als würde sie etwas schreiben). Ein bisschen Ordnung in das Ganze - eine gute Idee! Denn stehe ich erst einmal mit zwei ungeduldigen Lütten im Geschäft meiner Wahl, lasse ich mich zu fest von den vielen Fragen und dem Genöle ablenken, und vergesse genau die 3 Sachen, die am Wichtigsten gewesen wären. Kostprobe gefällig?
Mittwochs, halb zehn in Deutschland. Ich kurve auf das letzte verfügbare Parkfeld, ah Mist, rückwärts müsste man einparken. Noch einmal nach vorne, wie war das noch gleich - sofort Räder voll eindrehen und laaaangsam retour...nach 3 Korrekturen klebt das Auto im Parkfeld, wie eine Fliege an der Wand. Schief, aber passt. Nummer 1 ruft vom Rücksitz: "Simmer scho daaaa?" - Nummer 2 ist eingeschlafen und wird super sauer, weil sie jetzt aus den Träumen gerissen wird. Willkommen in der Welt des Einkaufens mit Kindern. Wir überqueren die Strasse, beide Lütten halten sich an meinen Händen fest, zu viele Autos überall. Wir nehmen einen Einkaufswagen, Nummer 1 einen kleinen, bunten eigenen, Nummer 2 wehrt sich mit Händen und Füssen und will statt in den Wagensitz hinein IN den Wagen sitzen. Das Verbotsschild auf dem Kinderwagen schüchtert mich insofern ein, dass ich Nummer 2 Vernunft einrede, sich doch bitte doch in den Sitzteil zu setzen. Sie hebt die Augenbraue und stopft widerwillig ihre Beine durch die Öffnungen. Und sitzt. Währenddessen ist Nummer 1 mit dem Einkaufswagen (der Kinderversion) losgecruised und läuft direkt auf ein sich unterhaltendes Oma-Päärchen zu - ich hechte nach vorne. Kollission gerade noch verhindert, ich ermahne Nummer 1 vorsichtig zu sein, es "hät imfall da no anderi Lyyt gell!". Sie nickt und das nächste was ich sehe, ist, dass sie zwei Reihen weiter anfängt, verschiedenfarbige Nagellacke in ihren Einkaufswagen zu packen, etwa 7 an der Zahl. Ich möchte nach Hause. Nummer 2 macht Frühsport und dehnt und lehnt sich mit Leibeskräften aus dem Sitzteil des Einkaufswagens in alle Richtungen, um nach Dingen zu schnappen, nach denen sie sicher nicht schnappen sollte. Als sie ein Wasserfläschchen sieht, auf dem ein lustiges Monster mit Glubschaugen abgebildet ist, gibt es kein Halten mehr: "Wassäääää! Wassäääää!!!" ruft es durch den Laden und ihr Gesicht verändert seine Farbe in die Richtung von purpur. "Schätzli, grad nach de Kasse, wenn mer zahlt händ, chasch dis Wasser ha" versuche ich in einem möglichst ruhigen Ton zen-mässig zu erklären. Worauf die Unterlippe von Nummer 2 in Richtung Süden klappt und sie zum erneuten Solo ansetzt "Wassääääääääääää!!!!" Die Tränen rollen. Und gleichermassen rollen wir Nummer 1 suchen, die bei den Kinderkleidern angelangt ist, Selbstgespräche führt und sich offenbar schon für eine passende Tunika entschieden hat, denn sie legt sie bereits in "ihren" Einkaufswagen. "Ja aber häsch denn du dis Portemonnaie debii?" frage ich, meine rechte Faust in die Hüfte gerammt. Nummer 1 überlegt kurz und erwidert: "Nei...das isch dihei blibe ufem Tisch...mitem Zettel." Natürlich. Die Einkaufszettel. Mit viel Liebe gemacht nützen sie natürlich am meisten etwas, wenn man sie zu Hause auf dem Tisch liegen lässt. Ich will Heim! Wir steuern zu dritt die letzten Produktreihen an, ich versuche mich mit allen Kräften zu erinnern, was auf diesem Zettel stand, als es aus dem Wagen tönt "WASSÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ WASSÄÄÄÄÄÄ!" und Nummer 1 mir zuraunt: "Sie will Wasser, Mami. Aber sie därf nöd gell. Erscht nach de Kasse. Gell!" Meine kleine Ladendetektivin. Einen Moment lang bin ich richtig stolz. Ich beschliesse, mich zu ergeben, und steuere mit den Lütten in Richtung Kasse. Die Köpfe der Kassiererin plus der wartenden Kunden drehen sich um, als mein kleiner Wasserträger (Nummer 2 hält ihre Wasserflasche wie einen Schatz und ruft noch immer aus Leibeskräften...na ihr wisst schon was) mit ihrem Solo fortfährt, bis die Kasse hinter uns liegt, und ich sie ihre Wasserflasche endlich ansetzen darf. Nummer 1 öffnet derweil eine kleine Keksrolle und probiert - rümpft die Nase - und streckt mir den Keks entgegen "Mami, ich han de nöd gäään! Chani en andere go hole im Gschäft?" Nur über meine kalte Leiche.
Wir fahren nach Hause. Dort räumen wir die Sachen ein und ich stelle fest: Wir haben die drei wichtigsten Sachen vergessen. Some things never change. Nummer 1 und Nummer 2 haben sich unterdessen in die freundlichsten Kinder der Welt verwandelt. Ich glaube langsam, sie hassen das Einkaufen auch.
Zum Glück klingelt es irgendwann diese Woche noch gegen 17:30 an unserer Tür. Und dann kommt Mr. Leshop und bringt alle unsere MMO's und noch mehr. Ich liebe diesen Typen. Noch mehr, als den Zalando-Mann. Ehrenwort.
1.) Milch (Egal ob man 4 Liter kauft oder 40 Liter - sie sind immer alle. Immer)
2.) Toilettenpapier (Kleine Kinderhände reissen für's Leben gerne Toilettenpapierstückchen ab. Und
verstecken sie im ganzen Haus)
3.) Haushaltspapier (Wie lange sollte so eine Rolle wohl im Normalfall halten? 1 Woche? Muhaha...:))
4.) Windeln (in Kleinkindhaushalten, sonst zu vernachlässigen)
5.) Brot (Hmmm - fein - mee - scho fertig?)
6.) Äpfel (Was soll ich sagen, they keep the doctor away, don't they)
7.) Geschirrspültabs (warum ist die Packung immer am Wochenende leer? Warum?!)
8.) Schokolade (Ja. ähem. Nächster Punkt)
9.) Putzmittel (Haus, Mann, Frau, 2 Lütten. Muss ich noch mehr sagen?)
10.) Abfallmarken für die Kehrsichtsäcke (wahlweise Abfallsäcke, je nach Wohnort...)
Diese Dinge einzukaufen macht etwa genau so viel Spass, wie sich nackt an einen Kaktus zu schmiegen oder über heisse Kohlen zu laufen. "Ach chum, das isch doch nöd so schlimm...langwilig, aber nöd schlimm!" könnte man meinen. Aber zu Akt I (Einkaufen) kommt ja dann noch Akt II (Kinder dabei) dazu. Einkaufen mit Kindern ist nun einmal eine Sache für sich. Es ist nicht in erster Linie Einkaufen. Es ist eine Geduldsprobe für beide Seiten - Eltern und Kinder. Gerade letzthin haben Nummer 1 und ich ganz wunderbare Einkaufszettel "geschrieben" (ich habe geschrieben, sie hat so getan, als würde sie etwas schreiben). Ein bisschen Ordnung in das Ganze - eine gute Idee! Denn stehe ich erst einmal mit zwei ungeduldigen Lütten im Geschäft meiner Wahl, lasse ich mich zu fest von den vielen Fragen und dem Genöle ablenken, und vergesse genau die 3 Sachen, die am Wichtigsten gewesen wären. Kostprobe gefällig?
*unknown user, someecards* |
Mittwochs, halb zehn in Deutschland. Ich kurve auf das letzte verfügbare Parkfeld, ah Mist, rückwärts müsste man einparken. Noch einmal nach vorne, wie war das noch gleich - sofort Räder voll eindrehen und laaaangsam retour...nach 3 Korrekturen klebt das Auto im Parkfeld, wie eine Fliege an der Wand. Schief, aber passt. Nummer 1 ruft vom Rücksitz: "Simmer scho daaaa?" - Nummer 2 ist eingeschlafen und wird super sauer, weil sie jetzt aus den Träumen gerissen wird. Willkommen in der Welt des Einkaufens mit Kindern. Wir überqueren die Strasse, beide Lütten halten sich an meinen Händen fest, zu viele Autos überall. Wir nehmen einen Einkaufswagen, Nummer 1 einen kleinen, bunten eigenen, Nummer 2 wehrt sich mit Händen und Füssen und will statt in den Wagensitz hinein IN den Wagen sitzen. Das Verbotsschild auf dem Kinderwagen schüchtert mich insofern ein, dass ich Nummer 2 Vernunft einrede, sich doch bitte doch in den Sitzteil zu setzen. Sie hebt die Augenbraue und stopft widerwillig ihre Beine durch die Öffnungen. Und sitzt. Währenddessen ist Nummer 1 mit dem Einkaufswagen (der Kinderversion) losgecruised und läuft direkt auf ein sich unterhaltendes Oma-Päärchen zu - ich hechte nach vorne. Kollission gerade noch verhindert, ich ermahne Nummer 1 vorsichtig zu sein, es "hät imfall da no anderi Lyyt gell!". Sie nickt und das nächste was ich sehe, ist, dass sie zwei Reihen weiter anfängt, verschiedenfarbige Nagellacke in ihren Einkaufswagen zu packen, etwa 7 an der Zahl. Ich möchte nach Hause. Nummer 2 macht Frühsport und dehnt und lehnt sich mit Leibeskräften aus dem Sitzteil des Einkaufswagens in alle Richtungen, um nach Dingen zu schnappen, nach denen sie sicher nicht schnappen sollte. Als sie ein Wasserfläschchen sieht, auf dem ein lustiges Monster mit Glubschaugen abgebildet ist, gibt es kein Halten mehr: "Wassäääää! Wassäääää!!!" ruft es durch den Laden und ihr Gesicht verändert seine Farbe in die Richtung von purpur. "Schätzli, grad nach de Kasse, wenn mer zahlt händ, chasch dis Wasser ha" versuche ich in einem möglichst ruhigen Ton zen-mässig zu erklären. Worauf die Unterlippe von Nummer 2 in Richtung Süden klappt und sie zum erneuten Solo ansetzt "Wassääääääääääää!!!!" Die Tränen rollen. Und gleichermassen rollen wir Nummer 1 suchen, die bei den Kinderkleidern angelangt ist, Selbstgespräche führt und sich offenbar schon für eine passende Tunika entschieden hat, denn sie legt sie bereits in "ihren" Einkaufswagen. "Ja aber häsch denn du dis Portemonnaie debii?" frage ich, meine rechte Faust in die Hüfte gerammt. Nummer 1 überlegt kurz und erwidert: "Nei...das isch dihei blibe ufem Tisch...mitem Zettel." Natürlich. Die Einkaufszettel. Mit viel Liebe gemacht nützen sie natürlich am meisten etwas, wenn man sie zu Hause auf dem Tisch liegen lässt. Ich will Heim! Wir steuern zu dritt die letzten Produktreihen an, ich versuche mich mit allen Kräften zu erinnern, was auf diesem Zettel stand, als es aus dem Wagen tönt "WASSÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ WASSÄÄÄÄÄÄ!" und Nummer 1 mir zuraunt: "Sie will Wasser, Mami. Aber sie därf nöd gell. Erscht nach de Kasse. Gell!" Meine kleine Ladendetektivin. Einen Moment lang bin ich richtig stolz. Ich beschliesse, mich zu ergeben, und steuere mit den Lütten in Richtung Kasse. Die Köpfe der Kassiererin plus der wartenden Kunden drehen sich um, als mein kleiner Wasserträger (Nummer 2 hält ihre Wasserflasche wie einen Schatz und ruft noch immer aus Leibeskräften...na ihr wisst schon was) mit ihrem Solo fortfährt, bis die Kasse hinter uns liegt, und ich sie ihre Wasserflasche endlich ansetzen darf. Nummer 1 öffnet derweil eine kleine Keksrolle und probiert - rümpft die Nase - und streckt mir den Keks entgegen "Mami, ich han de nöd gäään! Chani en andere go hole im Gschäft?" Nur über meine kalte Leiche.
*meme by unknown user* |
Wir fahren nach Hause. Dort räumen wir die Sachen ein und ich stelle fest: Wir haben die drei wichtigsten Sachen vergessen. Some things never change. Nummer 1 und Nummer 2 haben sich unterdessen in die freundlichsten Kinder der Welt verwandelt. Ich glaube langsam, sie hassen das Einkaufen auch.
Zum Glück klingelt es irgendwann diese Woche noch gegen 17:30 an unserer Tür. Und dann kommt Mr. Leshop und bringt alle unsere MMO's und noch mehr. Ich liebe diesen Typen. Noch mehr, als den Zalando-Mann. Ehrenwort.