Ich bin kein Freund derer, die im Sommer jammern, dass es zu warm ist und im Winter darüber klagen, dass es zu kalt ist. Nein, eigentlich bin ich ein grosser Freund von Jahreszeiten. Wenn ich auswählen dürfte, wählte ich den Herbst. Aber dennoch finde ich es vor allem auch für Kinder toll, dass sie im Schnee herumtollen können und 50 Shades of Schneemann basteln können, bis die weisse Pracht sich wieder verabschiedet. Alles völlig legitim.
Aber. Tage wie diese, wo die Bise einem jede Minute draussen zur Hölle macht, müssen nicht sein. Da bekomme ich so richtig Lust, dem Winter adieu zu sagen. Und deshalb mache ich das auch.
Lieber Winter
Im Dezember bist du ja so richtig mit Schmackes zu uns gekommen, da waren wir froh. Du bist zwar erst kurz nach Weihnachten mit Schnee aufgefahren, aber das kann ja mal passieren, dass man zu spät kommt. Bisher hast du es auch den Autolenkern nicht wahnsinnig schwer gemacht. Für ein paar Tage bist du sogar schon verschwunden und hast frühlingshaftem Wetter Platz gemacht. Aber du hast dich umentschieden und bist zurückgekehrt. Es war noch nicht die Zeit für dich, zu gehen. Da wir ja auch erst Februar haben, ist keiner besonders darüber überrascht, dass du wieder da bist. Noch hat niemand in der Hoffnung auf Frühling seine Winterjacke gegen den Trenchcoat umgetauscht und im Keller verstaut. Mütze und Handschuhe sind noch ganz natürliche Begleiter im Alltag, ebenso wie relativ rutschfeste Schuhe. Es ist vielleicht auch Pech, dass immer, wenn du da bist, auch deine Freunde die Grippe, diverse deiner Magendarmviren-Kollegen und Infektionen der oberen Atemwege gerade da sind. Ein Schelm, der da an einen Kausalzusammenhang denkt.
Auch das wäre ja noch irgendwie aushaltbar. Aber heute hast du mit deinem Freund, der Bise, eine Grenze überschritten. Wenn man es trotz Daunenmantel und Winterequipment draussen keine 30 Sekunden mehr aushält, ohne das Gesicht zu verziehen, und wenn der morgendliche Kaffee die Hände nurmehr 10 Sekunden zu wärmen vermag, und wenn man schon zum neunten Mal dasselbe Lied im endlos-Loop hört (nur um nicht die Hände aus den Taschen nehmen zu müssen) dann ist es Zeit zu gehen! Deshalb, lieber Winter - es war ganz OK mit dir, aber das wird nichts mit uns zwei. Ich möchte dich nicht ganz aus meinem Leben streichen, aber wir brauchen definitiv Abstand. Vielleicht tut es uns gut, wenn du dich ein wenig zurückziehst - ich brauche meinen Freiraum, etwas mehr Wärme, und auf dich warten sie sowieso dort oben, in den Bergen. Denn wie Heidi bist du dort oben zu Haus'.
Nimm es nicht zu persönlich, du hast auch deine guten Seiten. Und ganz viele Leute mögen dich bestimmt ganz gut leiden. Aber gerade jetzt bringst du so eine Kälte mit dir, die unserer Beziehung nicht gut tut. Deshalb lieber Winter, servus mach's guet.
Damit die Meitli die Händsche ausziehen können und die Buben nicht mehr so gschwind laufen müssen.
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Aber. Tage wie diese, wo die Bise einem jede Minute draussen zur Hölle macht, müssen nicht sein. Da bekomme ich so richtig Lust, dem Winter adieu zu sagen. Und deshalb mache ich das auch.
Lieber Winter
Im Dezember bist du ja so richtig mit Schmackes zu uns gekommen, da waren wir froh. Du bist zwar erst kurz nach Weihnachten mit Schnee aufgefahren, aber das kann ja mal passieren, dass man zu spät kommt. Bisher hast du es auch den Autolenkern nicht wahnsinnig schwer gemacht. Für ein paar Tage bist du sogar schon verschwunden und hast frühlingshaftem Wetter Platz gemacht. Aber du hast dich umentschieden und bist zurückgekehrt. Es war noch nicht die Zeit für dich, zu gehen. Da wir ja auch erst Februar haben, ist keiner besonders darüber überrascht, dass du wieder da bist. Noch hat niemand in der Hoffnung auf Frühling seine Winterjacke gegen den Trenchcoat umgetauscht und im Keller verstaut. Mütze und Handschuhe sind noch ganz natürliche Begleiter im Alltag, ebenso wie relativ rutschfeste Schuhe. Es ist vielleicht auch Pech, dass immer, wenn du da bist, auch deine Freunde die Grippe, diverse deiner Magendarmviren-Kollegen und Infektionen der oberen Atemwege gerade da sind. Ein Schelm, der da an einen Kausalzusammenhang denkt.
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Auch das wäre ja noch irgendwie aushaltbar. Aber heute hast du mit deinem Freund, der Bise, eine Grenze überschritten. Wenn man es trotz Daunenmantel und Winterequipment draussen keine 30 Sekunden mehr aushält, ohne das Gesicht zu verziehen, und wenn der morgendliche Kaffee die Hände nurmehr 10 Sekunden zu wärmen vermag, und wenn man schon zum neunten Mal dasselbe Lied im endlos-Loop hört (nur um nicht die Hände aus den Taschen nehmen zu müssen) dann ist es Zeit zu gehen! Deshalb, lieber Winter - es war ganz OK mit dir, aber das wird nichts mit uns zwei. Ich möchte dich nicht ganz aus meinem Leben streichen, aber wir brauchen definitiv Abstand. Vielleicht tut es uns gut, wenn du dich ein wenig zurückziehst - ich brauche meinen Freiraum, etwas mehr Wärme, und auf dich warten sie sowieso dort oben, in den Bergen. Denn wie Heidi bist du dort oben zu Haus'.
Nimm es nicht zu persönlich, du hast auch deine guten Seiten. Und ganz viele Leute mögen dich bestimmt ganz gut leiden. Aber gerade jetzt bringst du so eine Kälte mit dir, die unserer Beziehung nicht gut tut. Deshalb lieber Winter, servus mach's guet.
Damit die Meitli die Händsche ausziehen können und die Buben nicht mehr so gschwind laufen müssen.