*homemade* |
Ich dachte ja schon, dass ich in ein Serienloch fallen würde. Dass es lange dauern würde, bis ich wieder eine Serie finden würde, die bereits ein paar Staffeln auf dem Buckel hat, die man so beim Warten auf GoT oder BBT oder Marvels Agents of S.H.I.E.L.D. oder The Blacklist schauen könnte. Aber es gibt sie. Sie ist spannend, sie hat einen hübschen Hauptdarsteller und sie ist schön konspirativ. Deshalb sollte man sich unbedingt einmal "Person of Interest" ansehen.
***** PERSON OF INTEREST *****
Pic "Someone with the skills to intervene" (das wäre Caviezel) |
Die "Maschine" war ursprünglich dafür gedacht gewesen, terroristische Anschläge vorherzusehen und damit verhindern zu können. Aber "it sees everything" - also auch normale Verbrechen werden von ihr registriert, solche, die aber für die Regierung als "irrelevant" gelten. Finch jedoch hat beschlossen, auch diese Fälle zu berücksichtigen und so tauchen bei ihm in regelmässigen Abständen von der Maschine ausgespuckt Sozialversicherungsnummern auf, und liefern ihm entweder einen potentiellen Angreifer, oder ein potentielles Opfer. So oder so, wenn eine Nummer auftaucht, wird dieser Person von besonderem Interesse (!) etwas zustossen. Das will Finch mit Hilfe seines geschickten und hierfür bestens ausgebildeten Arbeitskollegen Mr. Reese, den er in der ersten Folge anheuert, jeweils verhindern. Finch und Reese könnten unterschiedlich nicht sein. Der eine das geniale Computergenie, der andere der rätselhafte Helfer, über den man zu Beginn noch nicht sonderlich viel weiss. Zu Beginn jeder Folge sagt Finch "we work in secret - you will not find us" und die beiden gehen in einer schwarzweiss Aufnahme durch einen Tunnel, von hinten gefilmt. In diesem Moment erinnern die beiden mich an Pinky und der Brain. Wobei der Vergleich nur deshalb hinkt, weil Mr. Reese dann doch nicht so einfältig ist, wie Pinky. Andererseits könnte man schon sagen, dass Reese die Faust ist in diesem Team, und Finch das Hirn.
Pic *New number is up, Pinky.* |
Ohne zu viel zu spoilern - mein Eindruck der Serie ist, dass sie von Folge zu Folge besser wird. Zu Beginn weiss man fast nichts über die Hintergründe von Reese und Finch, und mit der Zeit wird man mit Hilfe von Backflashes an die Geschichten der beiden herangeführt. Die ganze Überwachungsthematik ist ja ohnehin seit Jahren aktuell, und man kann sich beinahe ein wenig vorstellen, wie das wäre, wenn man rund um die Uhr beobachtet würde, jeder Schritt überwacht und jeder digitale Klick registriert würde. Grossartig auch Detective Carter, die den "Mann im Anzug", wie sie Reese liebevoll zu nennen pflegt, zu Beginn jagt, aber mit der Zeit begreift, was seine Figur (eine Mischung aus James Bond und Batman) tatsächlich beabsichtigt: Nämlich Unschuldige zu retten. Sehr schön auch die Stelle, wo Detective Fusco zum Helferlein von Mr. Reese umfunktioniert wird und das Dreamteam mit ihm plötzlich einen Informanten direkt in jener Polizeiwache hat, wo Detective Carter ihre Fälle löst.
Person of Interest ist gespickt mit raffiniertem Wortwitz und die Fälle (bis jetzt!) nehmen einem sofort den Ärmel rein. Es läuft ja bereits die 3. Staffel, also gibt es noch reichlich "Futter". Ich persönlich bin gespannt, wie das war, als Finch die Maschine konstruierte, wie sein Unfall erklärt wird (der Gute hinkt ja ganz schön) und auch, wie die Vergangenheit von Mr. Reese erklärt wird. Denn was muss mit einem Menschen geschehen, dass sich dieser bis zur Unkenntlichkeit hinter einem Vollbart versteckt und anscheinend jeden Lebenswillen verloren hat? So nämlich fängt die erste Folge an.
Aber mehr sage ich lieber nicht - sonst nehme ich die Spannung raus. Schaut es euch selber an. Die nächste Nummer kommt ganz bestimmt. Suit up!