Quantcast
Channel: Und schon wieder schreibt sie.
Viewing all articles
Browse latest Browse all 156

10 Dinge, die ich hasse. #6: (Leere) Behälter.

$
0
0
Ja, richtig. Leere Behälter. Und damit sind nicht die leeren Proseccoflaschen nach einer wunderbaren Party gemeint, obwohl - streng genommen könnte man auch die dazuzählen. Es geht mehr noch um Behälter, die leer sind, und die keiner wegräumt. Und mit "keiner" ist explizit die Spezies mit dem Y Chromosom gemeint. Nicht exklusiv, aber oft. Ich könnte hier jetzt eine wunderbare, grosse Galerie an fotografierten leeren Behältern aufführen, denen ich allen ganz negative Gefühle entgegenbringe. Stellvertretend habe ich mich für eines entschieden, welches alle anderen repräsentieren soll. Ladies & Gentlemen. Die leere Klopapierrolle.

*homemade*


Wer nicht auch schon vom wüsten Anblick einer solchen Kartonrolle stirnrunzelnd und die Augenbraue nach oben ziehend im Badezimmer gestanden hat, der hebe bitte die Hand. Niemand? Genau so hätte man auch ein Bild einer leeren Duschgel oder Schampoo Flasche verwenden können. Sie haben alle eines gemeinsam. Sie stehen in regelmässigem Abstand auf dem Lavaborand, wahlweise im immervollen Metallkörbchen in der Duschkabine und warten stumm und bewegungslos auf ihren Abtransport, der meist durch die Person im Haushalt ausgeführt wird, welche zwei X Chromosomen ihr Eigen nennt.

Manchmal schaue ich mir in stiller Wut so eine Klopapierrolle an, wie sie grau und traurig dasteht. Und dann überlege ich mir, was wohl geschehen würde, wenn durch eine biologische Katastrophe von einer Minute auf die nächste die ganze Menschheit aussterben würde. Die Klopapierrolle würde einfach stur und still da stehenbleiben. Erst wenn sich das Haus, in dem sie steht, zersetzen würde, würde sie wohl umfallen, denn vorher hätte sie keinen Grund dazu. Was ist eigentlich die Halbwertzeit von Karton? In Momenten wie diesen wünsche ich mir dann, in der Chemie-Stunde generell besser aufgepasst zu haben und verdränge meine Wut und meine apokalyptischen Gedanken, in dem ich die Rolle schnappe, zusammenknülle, feste zudrücke um sie dann endlich in den für sie vorgesehehen Behälter zu drücken, den Mülleimer.

*Unknown User. Ich hätt's nicht besser sagen können.*

Es gibt also Behälter, die nerven, weil sie leer sind und herumstehen (wer entsorgt bitte gerne Flaschen, PET und Dosen? Wer jetzt JA sagt, den werde ich leider adoptieren) und Behälter, deren Inhalt man nachtrauert, weil sie so gut/ praktisch/ schön waren (Nutella, Prosecco, Bankkonto, der Nagellack aus den letzten Ferien...). Wenn ich es mir genauer überlege, hasse ich nicht nur leere Behälter. Sondern auch übervolle. Wenn ich mich mit Freundinnen unterhalte, so kommt immer wieder zur Sprache, dass bei manchen Trägern des Y Chromosoms die Nachricht "voll ist voll!" in Bezug auf Müllbeutel und dergleichen einfach noch nicht angekommen scheint. In diesem Fall gilt nämlich die Faustregel "more is not always more", und das weiss jede(r), der auf Knien auf dem Küchenboden sitzend sich hinter die ausziehbare Müllschublade gezwängt hat und dort auf herausgekullerte Apfelstückchen (2 Wochen alt, entsprechend hübsch anzuschauen), eine alte Pizzaschachtel, diverse leere (! Grrr!) Briefumschläge und etwa 1kg Brotkrümel gestossen ist.

Deshalb, meine lieben Träger des Y Chromosoms, die ihr das Klo besucht, die Dusche nutzt und den Müllsack (mit so ziemlich allem, nur keinen Klopapierrollen und Schampooflaschen) so fest füttert, dass er aus allen Nähten platzt. Das Leere gehört ins Leere. Das Runde (Rolle) gehört ins Eckige (Mülleimer). Das könnt ihr euch doch sonst so gut merken. Und bis die Evolution den Schampooflaschen und den Klopapierrollen kleinen Beinchen wachsen lässt, müsst ihr leider noch ein Weilchen mit an packen. Wenn ihr das macht, kriegen wir Trägerinnen zweier X Chromosomen sicher auch signifikant weniger Falten im Stirnbereich, weil wir weniger runzeln müssen.

Und mit dieser wunderbar faltenfreien Stirn und einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen servieren wir euch dann auch gerne Mal ein Feierabendbierchen aus einem vollen Glasbehälter, wenn ihr schaut, wie das Runde ins Eckige fliegt.










Viewing all articles
Browse latest Browse all 156