Ich habe letzthin einen Kommentar in einem Sozialen Netzwerk gelesen, und mich ein wenig aufgeregt. Und wenn ich mich aufrege, dann folgt darauf hin ja nicht selten eine Schreibreaktion, und da sind wir nun. Es ging darum, dass man eine Serie (wohlbemerkt eine qualitativ ziemlich Gute) nicht schauen könne, denn die sei doch "nicht mehr hip". Das hat mich dann zum Nachdenken angeregt.
Wenn ich eine Serie entdecke, die für mich interessant ausschaut, dann ist es mir ziemlich egal, ob sie bekannt ist oder nicht. Empfiehlt mir jemand eine Serie (vor allem Personen, die mich kennen), dann gehe ich davon aus, dass das mir das Empfohlene gefallen könnte. Und wenn eine Serie gerade in den Medien viel Aufmerksamkeit bekommt, dann ist sie wohl in den Augen vieler "hip". Das hat aus meiner Sicht aber lediglich den Vorteil, dass ich und viele andere Serienfans vielleicht eher von ihrer Existenz erfahren. "Hip" macht das eine Serie aber noch lange nicht. Und kultig schon gar nicht.
Hat denn jemand über Nacht einen Kriterienkatalog angefertigt, in dem geschrieben steht, was heute "hip" ist, und was geschaut werden darf? Wenn mit "hip" tatsächlich das gemeint ist, was momentan in den Medien ist, und was alle gerade schauen, und worüber alle sprechen, dann liebe Leute bin ich von Herzen gerne unhip und schaue genau das, was mir gefällt. Auch wenn es alt ist. Und auch wenn ich die einzige wäre, die es noch schaut. Würden alle Leute immer wie Fähnchen im Wind ihre Serien (oder Bücher, oder TV Sendungen, oder Computerspiele...) nach dem Mehrheitsgeschmack aussuchen, wo kämen wir da hin? Und was wäre mit all den Klassikern der Weltliteratur oder alten Bildern in Museen, wenn alle nur noch dort anknüpfen würden, wo es etwas Neues und Hippes gibt?
In eine Serie einzutauchen ist ein bisschen wie sich zu verlieben. Manchmal klappt es, und es zieht einem sofort den Ärmel rein - bis zur letzten Staffel. Manchmal spürt man gar nichts. Und manchmal entbrennt die Liebe zu einer Serie erst mit der Zeit, wenn man ihr über ein paar Folgen hinweg eine Chance gegeben hat. Im Idealfall ist man wirklich traurig, wenn die letzte Folge fertig geschaut ist. Und dann überbrückt man die Zeit, bis eine neue Staffel erscheint, mit einem harmlosen Fremdgehen mit 2-3 anderen Serien, die einem aber NIE so viel bedeuten, wie die EINE Serie es tut.
Diese Zuneigung entsteht nicht dadurch, dass eine Serie "hip" ist oder nicht. Sie beruht auf sehr persönlichen Vorlieben. Und egal wie jemand auf einen einredet und sagt "du, das muesch jetzt aber un-be-dingt au luege, das isch super - alli säged das!" muss das noch lange nicht heissen, dass eine hippe Serie auch nur irgendeine kleine Regung in einem auslöst. Manchmal hat man Glück, und man schaut sich eine Serie an, von der zufällig auch gerade ein paar Freunde oder vielleicht auch der Partner/ die Partnerin angetan sind. Jackpot! Dann kann man - frei nach Jack Bauer - wenn alles vorbei ist auch "darüber sprechen". Aber manchmal ist man mit einer Serie auch allein auf weiter Flur. Aber das macht ja nichts.
Solange das Gefühl dieser besonderen Faszination für eine Serie vorherrscht, sollte man geniessen. Und wenn jemand das Gefühl hat, die Serienauswahl einer anderen Person kritisieren zu müssen, dann zeugt das höchstens von mangelndem Taktgefühl oder einer besonders ausgeprägten Neigung zum Missionieren. Make love, not war. Watch what you want. In alte Serien oder auch nicht so bekannte Serien kann man sich genau so "verlieben" wie in neue und "trendige".
Und wer das nicht versteht, der ist kein Serienkiller. Ganz einfach.
*homemade* |
Wenn ich eine Serie entdecke, die für mich interessant ausschaut, dann ist es mir ziemlich egal, ob sie bekannt ist oder nicht. Empfiehlt mir jemand eine Serie (vor allem Personen, die mich kennen), dann gehe ich davon aus, dass das mir das Empfohlene gefallen könnte. Und wenn eine Serie gerade in den Medien viel Aufmerksamkeit bekommt, dann ist sie wohl in den Augen vieler "hip". Das hat aus meiner Sicht aber lediglich den Vorteil, dass ich und viele andere Serienfans vielleicht eher von ihrer Existenz erfahren. "Hip" macht das eine Serie aber noch lange nicht. Und kultig schon gar nicht.
Hat denn jemand über Nacht einen Kriterienkatalog angefertigt, in dem geschrieben steht, was heute "hip" ist, und was geschaut werden darf? Wenn mit "hip" tatsächlich das gemeint ist, was momentan in den Medien ist, und was alle gerade schauen, und worüber alle sprechen, dann liebe Leute bin ich von Herzen gerne unhip und schaue genau das, was mir gefällt. Auch wenn es alt ist. Und auch wenn ich die einzige wäre, die es noch schaut. Würden alle Leute immer wie Fähnchen im Wind ihre Serien (oder Bücher, oder TV Sendungen, oder Computerspiele...) nach dem Mehrheitsgeschmack aussuchen, wo kämen wir da hin? Und was wäre mit all den Klassikern der Weltliteratur oder alten Bildern in Museen, wenn alle nur noch dort anknüpfen würden, wo es etwas Neues und Hippes gibt?
In eine Serie einzutauchen ist ein bisschen wie sich zu verlieben. Manchmal klappt es, und es zieht einem sofort den Ärmel rein - bis zur letzten Staffel. Manchmal spürt man gar nichts. Und manchmal entbrennt die Liebe zu einer Serie erst mit der Zeit, wenn man ihr über ein paar Folgen hinweg eine Chance gegeben hat. Im Idealfall ist man wirklich traurig, wenn die letzte Folge fertig geschaut ist. Und dann überbrückt man die Zeit, bis eine neue Staffel erscheint, mit einem harmlosen Fremdgehen mit 2-3 anderen Serien, die einem aber NIE so viel bedeuten, wie die EINE Serie es tut.
*homemade* |
Diese Zuneigung entsteht nicht dadurch, dass eine Serie "hip" ist oder nicht. Sie beruht auf sehr persönlichen Vorlieben. Und egal wie jemand auf einen einredet und sagt "du, das muesch jetzt aber un-be-dingt au luege, das isch super - alli säged das!" muss das noch lange nicht heissen, dass eine hippe Serie auch nur irgendeine kleine Regung in einem auslöst. Manchmal hat man Glück, und man schaut sich eine Serie an, von der zufällig auch gerade ein paar Freunde oder vielleicht auch der Partner/ die Partnerin angetan sind. Jackpot! Dann kann man - frei nach Jack Bauer - wenn alles vorbei ist auch "darüber sprechen". Aber manchmal ist man mit einer Serie auch allein auf weiter Flur. Aber das macht ja nichts.
Solange das Gefühl dieser besonderen Faszination für eine Serie vorherrscht, sollte man geniessen. Und wenn jemand das Gefühl hat, die Serienauswahl einer anderen Person kritisieren zu müssen, dann zeugt das höchstens von mangelndem Taktgefühl oder einer besonders ausgeprägten Neigung zum Missionieren. Make love, not war. Watch what you want. In alte Serien oder auch nicht so bekannte Serien kann man sich genau so "verlieben" wie in neue und "trendige".
Und wer das nicht versteht, der ist kein Serienkiller. Ganz einfach.